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Linux Server

Linux Distributionen

Die folgenden Linux Distributionen gelten als Favoriten für den Einsatz als Server OS. Der Einsatz als LAMP-Server ist dabei für alle Distributionen eine Standard Aufgabe und wird durchweg unterstützt. Beim Einsatz als Enterprise Software Server hat RedHat eindeutig die Nase vorn, die Zertifizierung von Oracle, SAP etc. sind nur hier vorhanden.

Arch

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Arch Linux ist eine Distribution welche sich an erfahrene Linux Anwender richtet. Sie wurde komplett “from Scratch” aufgebaut. Das bedeutet, dass Arch Linux nicht auf eine andere Linux Distribution aufbaut sondern von Grund auf gebaut wurde. Ihre Philosophie besteht darin das System einfach zu halten und nicht zu überladen. Zudem werden keine GUIs für die Konfiguration zur Verfügung gestellt. Als Paketverwaltungssystem kommt Pacman zum Einsatz, welches ähnlich wie die APT Verwaltung von Debian ist.

Neue Versionen werden hierbei als “rolling release” verteilt, also monatlich als Snapshots vom aktuellen Entwicklungsstand. Es werden alle gängigen Desktopumgebungen unterstützt, diese müssen aber von Hand installiert werden.

Auf der Schattenseite hat jeder Rolling-Release-Update-Mechanismus seine Gefahren: ein menschlicher Fehler schleicht sich ein, eine Bibliothek oder Abhängigkeit geht verloren, eine neue Version einer Anwendung im Repository hat einen noch nicht gemeldeten kritischen Fehler… Es ist schon vorgekommen, dass ein Pacman-Upgrade zu einem nicht mehr startenden System geführt hat. Somit ist Arch Linux eine Distribution, die es ihren Nutzern abverlangt, aufmerksam zu sein und über genug Wissen zu verfügen, derartige Probleme zu lösen. Außerdem bedeutet die regelmäßige Veröffentlichung von Installationsmedien, dass es manchmal nicht mehr möglich ist alte Medien zur Installation der Distribution zu verwenden, weil wichtige Änderungen am System vorgenommen wurden oder es älteren Linux-Kerneln an der benötigten Hardware-Unterstützung fehlt.

Vorteile: Exzellente Infrastruktur zum Software-Management; unvergleichliche Möglichkeiten zur Anpassung und Optimierung; hervorragende Online-Dokumentation
Nachteile: Gelegentliche Instabilität und Gefahr eines Systemausfalls, unregelmäßige Veröffentlichung von Installations-Medien

Webseite: https://www.archlinux.org/

CentOS

CentOS (Community ENTerprise Operating System) baut auf die kostenpflichtige RHEL (RedHat Enterprise Linux) Distribution auf und ist dazu 100% binärkompatibel, wird aber durch eine offene Gruppe (The CentOS Project) entwickelt und gewartet. Da RedHat seine Pakete öffentlich ins Netz stellt wird es ermöglicht auch kostenfreie Linux Distributionen wie CentOS zu entwickeln. Die CentOS Entwickler versuchen nach einem neuen Release von RHEL so schnell wie möglich eine kompatible CentOS Version anzubieten. Die letze Version wurde bereits 14 Tage nach dem RHEL released.

CentOS ist durch die Anlehnung an RHEL eine sehr weit verbreitete Linux Distribution, da sie quasi als kostenlose Linux Enterprise Version zur Verfügung gestellt wird. CentOS ist ebenfalls wie Debian im Webserver Bereich sehr stark vertreten.

CentOS wird häufig als zuverlässige Server-Distribution betrachtet. Es bringt die gleiche Zusammenstellung von erprobtem und stabilem Linux-Kernel und Software-Paketen mit, die auch die Basis seines Ursprungs, Red Hat Enterprise Linux, bilden. Obwohl es ein von Freiwilligen betriebenes Gemeinschafts-Projekt ist, hat es insbesondere unter erfahrenen Linux-Administratoren den Ruf erworben, eine stabile, kostenlose Alternative zu den teureren Server-Produkten am Markt zu sein. CentOS ist auch als Desktop-Lösung für Unternehmen geeignet, besonders dort, wo Stabilität, Zuverlässigkeit und langfristiger Support der aktuellsten Software und den neuesten Funktionen vorgezogen werden. So wie RHEL wird auch CentOS mindestens 5 Jahre mit Sicherheits-Updates unterstützt.

Trotz seiner Vorteile mag CentOS nicht die beste Lösung für alle Anwendungs-Szenarien sein. Nutzer, die eine Linux-Distribution mit der neuesten Linux-Technologie und den aktuellsten Software-Paketen bevorzugen, sollten sich woanders umsehen. CentOS' Haupt-Versionen, die der RHEL-Versionierung folgen, werden alle 2 - 3 Jahre veröffentlicht, während Zwischenversionen (z. B. 5.1) in Intervallen von 6 - 9 Monaten erscheinen. Die Zwischenversionen enthalten in der Regel keine wesentlich neuen Funktionen (obwohl sie manchmal Unterstützung für aktueller Hardware mitbringen) und nur eine Hand voll Software-Pakete wird auf neuere Versionen aktualisiert. Der Linux-Kernel, das Basis-System und die meisten Anwendungs-Versionen bleiben unverändert, aber gelegentlich kann eine neuere Version eines wichtigen Software-Paketes (z. B. OpenOffice.org oder Firefox) versuchsweise bereit gestellt werden. Als Nebenprojekt erstellt CentOS auch aktualisierte Pakete für die Nutzer seiner Distribution, aber die Repositorien, die diese enthalten, sind standardmäßig nicht aktiviert, da sie die Kompatibilität mit der Hauptversion zerstören können.

Vorteile: Extrem erprobt, stabil und zuverlässig; kostenlos herunterzuladen und zu nutzen; bietet 5 Jahre lang kostenfreie Sicherheits-Updates;
Nachteile: Neueste Linux-Technologien fehlen; manchmal kann das Projekt sein Versprechen, zeitnahe Sicherheits-Updates und neue stabile Versionen bereit zu stellen, nicht erfüllen

Website: http://www.centos.org/

Als Variante gibt es SME Server mit einer Web basierten Administrationsoberfläche

Website: http://www.smeserver.org/

Debian

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Fels in der Brandung: Debian wird 20 Jahre alt und steht wie keine andere Distribution für Stabilität und Zuverlässigkeit. Deswegen werden neueste Programme und Komponenten sorgfältiger und langsamer integriert als bei der Konkurrenz, was das System besonders für Server geeignet macht. Bekannt gewordene Sicherheitslücken werden aber im Eiltempo gefixt und entsprechende Updates sofort zur Verfügung gestellt. Patches und Bugfixes von Debian-Paketbetreuern fließen oft „upstream“ zurück zu Kernel-Entwicklern und Programmierern. Auf dem Paketformat DEB und der Paketverwaltung APT ist auch Ubuntu aufgebaut. Neue Debian-Ausgaben erscheinen rund alle zwei Jahre, und die Entwicklung erfolgt in mehreren Zweigen: Debian Unstable bietet neueste Software, die für weitere Tests in Debian Testing landet, das wiederum die Vorstufe zu Debian Stable ist. Die Software-Auswahl ist riesig: Allein in Stable stehen mehr als 23 000 Pakete bereit.

Die stufenweise Integration und Stabilisierung von Paketen und Funktionen, zusammen mit den eingeführten Mechanismen des Projektes zur Qualitätskontrolle, hat Debian den Ruf eingebracht, eine der am besten getesteten und fehlerfreiesten Distributionen zu sein.

Der langwierige und komplexe Entwicklungsstil hat allerdings auch seine Nachteile: die stabilen Veröffentlichungen von Debian sind nicht sonderlich aktuell und sie veralten schnell, insbesondere da neue stabile Veröffentlichungen nur alle 1 - 3 Jahre erfolgen. Jene Nutzer, die die aktuellsten Pakete und Technologien bevorzugen, sind gezwungen, die potentiell fehlerbehafteten „testing“ oder „unstable“ Zweige zu benutzen. Die hochgradig demokratischen Strukturen von Debian haben zu kontroversen Entscheidungen und internen Streitigkeiten unter den Entwicklern geführt. Dies trug zu einer Stagnation und dem Unwillen, radikale Entscheidungen zu treffen, die das Projekt weiter bringen würden, bei.

Wer einen Einsatz von einer stabilen Debian-Version erwägt, muss auf Debian GNU/Linux 7 „Wheezy“ setzen. Das komplette Set enthält beeindruckende 52 CD- oder acht DVD-Abbilder. Die aktuelle Version setzt auf Kernel 2.6.32 und beinhaltet unter anderem Samba, Apache, Asterisk, MySQL und Tomcat.

Website: http://www.debian.org/

GenToo

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Gentoo ist eine Linux Distribution welche sich an erfahrene Linux User richtet und für Einsteiger eher ungeeignet ist. Auf grafischen Verwaltungs-Schnickschnack wird weitgehend verzichtet und jede Kleinigkeit muss selber kompiliert bzw. eingestellt werden. Genau hierbei liegt aber auch der große Vorteil an Gentoo, welches dadurch sehr schlank gehalten und somit perfekt für jedes System anpassbar ist. Es glänzt dadurch sehr stark durch seine Performance.

In Sachen Software-Verwaltung unterscheidet sich Gentoo stark von anderen Distributionen und geht mit dem sehr fortschrittlichen “Portage” System einen eigenen Weg. Ein Paketformat, das mit dem Paketmanager Portage an die „Ports“ von Free BSD erinnert, erlaubt die Kompilierung von Programmen nach Bedarf aus einem Repository mit mehr als 10 000 Quell- Paketen.

Dies ist natürlich eher für Administratoren interessant, die sich um jedes Detail und die Konfiguration selbst kümmern, aber es gibt auch Binärpakete. Gentoo ist ein „Rolling Release“, das sich über den Paketmanager auf dem neusten Stand halten lässt. Der Ruhm von Gentoo verblasste nach Streitereien unter den Entwicklern und einem Festplattencrash, der das hervorragende Wiki des Projekts auslöschte. Gentoo ist trotzdem noch Kult, viele Fans schwören darauf.

Website: http://www.gentoo.org/

RedHat

Der Linux-Distributor Red Hat ist im Server-Bereich derzeit Marktführer. Die Firma hat zwar mit Fedora auch eine Desktop-Ausgabe, das Steckenpferd ist allerdings Server-Software. Die kostenpflichtige Distribution gibt es seit Juni 2012 als Version 6.3.

Die Red-Hat-Entwickler legen extrem viel Wert auf Stabilität und ausgiebiges Testen. Deswegen werden neueste Technologien sorgfältig und häufig etwas langsamer integriert als bei der Konkurrenz. Das ist aber kein Nachteil, weil das Betriebssystem als sehr zuverlässig und solide gilt. Wer sozusagen „On the Edge“ experimentieren möchte, kann auf das von Red Hat gesponserte Fedora-Projekt zurückgreifen. Erst wenn sich Technologien dort bewährt haben, übernehmen die Entwickler diese in Red Hat Enterprise Linux.

Gleich am Anfang der Installation können Administratoren auswählen, ob sie das System nur mit einem Standard-Grafik-Treiber einspielen möchten. Das garantiert maximale Kompatibilität in Sachen Grafikhardware. Ansonsten folgen Sie einfach dem Installations-Assistenten. Red Hat bietet bereits eine Auswahl an möglichen Szenarien für den Einsatz des Servers. Sie können aber auch zum Beispiel das Basis-Paket wählen und dann das System mit der Auswahl von weiterer Software individuell anpassen. Wer eine grafische Oberfläche und entsprechende Administrations-Tools haben möchte, kann dies ebenfalls so bestimmen. Ansonsten installieren sich die Server-Pakete ohne X-Server und bieten nach dem Neustart eine schlichte Konsole.

In Sachen Virtualisierung setzt RHEL auf KVM (Kernel-based Virtual Machine). Damit lassen sich unmodifizierte Windows- oder Linux-Abbilder betreiben. Jede virtuelle Maschine erhält private, virtualisierte Hardware. Seit der neuesten Version kann jeder Gast statt 64 virtuelle CPUs 160 haben. In Sachen Arbeitsspeicher ist das Limit von 512 GByte auf zwei TByte gestiegen.

Ein weiterer großer Vorteil von RHEL ist die Langzeitunterstützung. Während die Lebenszeit von Fedora-Ausgaben nur 13 Monate beträgt, garantiert Red Hat bis zu zehn Jahre. Red Hat Enterprise Linux Server gibt es ab 349 US-Dollar pro Jahr. Die Preise staffeln sich je nach Unterstützungs-Vertrag und auch eingesetzten CPUs. Eine komplette Preisliste finden Sie im Online-Shop des Anbieters.

Ein besonderes Lob muss man für das vorbildliche Online-Handbuch aussprechen. Hier findet der Administrator eigentlich Alles, was sein Herz begehrt. Übersichtlich und sehr umfangreich sind die Dokumente gehalten. Allerdings sollten Sie der englischen Sprache mächtig sein.

Website: www.redhat.com

Eine Variante für das Enterprise Linux ist Oracle Linux, das ebenfalls auf Red Hat Linux basiert.

Website: http://www.oracle.com/de/technologies/linux/overview/index.html

SlackWare

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Als lebendiges Fossil unter den Linux-Distributionen hat sich Slackware in eine Nische zurückgezogen, in der hauptsächlich Entwickler, Administratoren und experimentierfreudige Nutzer zu Hause sind. Die älteste, seit 1993 aktive Distribution war anfangs auch die Basis für Suse Linux. Slackware vertritt die reine Lehre der Linux-Administration: Es gibt bis auf den Installer kaum Konfigurationshilfen. Lediglich Scripts helfen bei Installationen und der Systemaktualisierung. Dies ist auch auf das Paketformat von Slackware zurückzuführen, das gepackte TAR-Archive ohne ausführliche Metadaten nutzt. Dies erlaubt eine sehr freie Systemeinrichtung, freilich mit dem Nachteil einer fehlenden Abhängigkeitsprüfung. Slackware ist sehr schnell und schlank und mit seinen stabilen Programmversionen geeignet für Server.

Slackware Linux ist eine hoch technische, saubere Distribution mit nur einer sehr beschränkten Anzahl speziell erstellter Anwendungen. Es verwendet ein einfaches text-basiertes Installationsprogramm und ein vergleichsweise primitives Paket-Management-System, das keine Abhängigkeiten zwischen Softwarepaketen auflöst. Als Ergebnis wird Slackware als eine der saubersten und am wenigsten fehlerbehafteten Distributionen angesehen - das Fehlen Slackware-spezifischer Erweiterungen reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass neue Fehler in das System einfließen. Alle Konfigurationsarbeiten werden durch das Editieren von Textdateien vorgenommen. Es gibt eine Redewendung in der Linux-Community, die besagt, dass man, wenn man Red Hat lernt, Red Hat kennt, aber wenn man Slackware lernt, man Linux kennt. Dies gilt insbesondere heute, da viele Linux Distributionen stark angepasste Produkte entwickeln, um die Bedürfnisse der weniger technischen Nutzer abzudecken.

Während diese Philosophie der Einfachheit seine Befürworter hat, ist es eine Tatsache, dass Slackware zunehmend zu einem „Kernsystem“ wird, auf dem neue, angepasste Lösungen aufbauen, statt einer kompletten Distribution mit einer großen Bandbreite an unterstützter Software. Die einzige Ausnahme hiervon ist der Server-Markt, auf dem Slackware beliebt bleibt, wenn auch hier das komplexe Aktualisierungsverfahren und das Fehlen offiziell unterstützter automatisierter Werkzeuge für Sicherheitsaktualisierungen es zunehmend weniger konkurrenzfähig machen. Slackwares konservative Einstellung gegenüber den Basiskomponenten des Systems bedeutet einen großen nachträglichen Aufwand, um es in ein modernes Desktopsystem zu verwandeln.

Vorteile: wird als sehr stabil, sauber und fehlerfrei betrachtet, strikte Befolgung der UNIX-Prinzipien

Nachteile: Eingeschränkte Anzahl offiziell unterstützter Anwendungen; konservativ bei der Auswahl der Basis-Pakete; komplexes Aktualisierungsverfahren

Website: http://www.slackware.com/

Als Variante gibt es eine spezielle Version SMS (Superb Mini Server), die wesentliche Voraussetzungen beinhaltet und eine Web - Basierte Konfigurationsoberfläche anbietet. Es wird von mäßiger Performance in VirtualBox berichtet, was aber mit fehlenden Client Additions begründet sein kann. Das könnte ein generelles Thema bei Slackware sein.

Website: http://sms.it-ccs.com/

SuSe

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Einen langen und wechselhaften Weg hat das besonders einsteigerfreundliche Open Suse hinter sich, das ebenfalls auf dem RPM-Paketformat basiert. Ursprünglich entstand die Distribution 1992 in Fürth unter dem Namen S.u.s.E Linux (Software- und System-Entwicklung). Nach der Übernahme durch Novell im Jahr 2005 änderte sich der Name zu Open Suse und ist wie Fedora ein von der Community entwickeltes Projekt. Aktuell ist es beim Netzwerkausrüster Attachmate untergekommen, der mit SLES auch eine kommerzielle Variante unterhält. Open Suse ist dagegen als KDE-Vorzeigesystem für Desktop-Anwender konzipiert, die Konfigurationshilfen wie Yast zu schätzen wissen. Die Paketauswahl ist eher schmal und nicht brandaktuell, lässt sich aber durch inoffizielle Paketquellen und den Open Suse Build Service erweitern.

Als kostenpflichtige Variante gibt es Suse Linux Enterprise Server

Vorteile: Umfassendes und intuitiv bedienbares Konfigurations-Werkzeug; große Software-Auswahl; exzellente Struktur des Internettauftritts und gedruckte Dokumentation

Nachteile: Novells Patent-Vertrag mit Microsoft vom November 2006 legitimiert scheinbar Microsofts Besitztumsansprüche gegenüber Linux; die umfangreiche Ausstattung des Desktop und dessen grafische Dienstprogramme werden manchmal als „aufgebläht und langsam“ angesehen

Website: http://de.opensuse.org/

Ubuntu

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Die einsteigerfreundliche Distribution mit der größten Popularität unter Desktop-Anwendern ist ein Allrounder mit hervorragender Hardware-Unterstützung. Auf dem Desktop geht Ubuntu zunehmend Sonderwege, die etwas am Image des Debian- Abkömmlings kratzen. Varianten wie Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu mit traditionellen Desktops genießen seit der Einführung von Unity mehr Aufmerksamkeit.

Der Realeasezyklus von Ubuntu beläuft sich auf zwei Version im Jahr (jeweils im April und Oktober). Vor dem Release werden kontinuierlich die Pakete von der Debian Unstable Version (Entwicklungspakete) kopiert und die Ubuntu Entwickler bauen die eigene Paketstruktur auf der Debian Version auf. Einen Monat vor dem Release werden die Imports gestoppt und die Paketentwickler haben Zeit um ihre Programme an die neue Version anzupassen und zu gewährleisten das diese funktionieren. Der Weg, den somit die Pakete der Entwickler gehen ist dadurch bei Ubuntu wesentlich schneller als bei Debian.

Eine LTS-Variante mit Langzeit-Support erscheint alle zwei Jahre, die Nächste ist 14.04 LTS. Für den Server-Einsatz gibt es eine eigene LTS-Ausgabe, die sogar fünf Jahre mit Updates versorgt wird. Vom Vorbild Debian übernimmt Ubuntu das DEB-Paketformat und APT, ist aber zu Debian nicht kompatibel. Entwickelt wird Ubuntu von der Firma Canonical, die vom Multimillionär Shuttleworth finanziert wird.

Angenehm an Ubuntu Server ist, dass die Entwickler auf jeglichen Schnickschnack verzichten und somit den Ansprüchen eines reinen Servers gerecht werden. Auch die für Ubuntu unkomplizierte Firewall ufw („uncomplicated firewall“) ist vorhanden und Administratoren können schnell Zugriffregeln aktivieren oder einrichten. Teilweise ist der Assistent aber zu rudimentär. Eine Möglichkeit, die IP-Adresse während der Installation zu vergeben, sollte schon vorhanden sein.

Der Ubuntu Server gilt als solide und stabil. Nicht umsonst bieten Firmen wie Dell und Hewlett Packard Server mit diesem Betriebssystem an. Die Firma hinter Ubuntu, Canonical, bietet für Ubuntu Server professionelle Unterstützung an. Diese beginnt bei 320 US-Dollar pro Jahr.

Website: http://www.ubuntu.com/

Stabilität

Hinsichtlich Stabilität sind die Enterprise Editionen mit Sicherheit die erste Wahl. Dafür bezahlt man nun einmal das Eintrittsgeld. Konservative Administratoren kennen nur

  • RedHat Enterprise
  • SuSe Enterprise

Allerdings hat sich Ubuntu durchaus den Ruf eines stabilen und trotzdem innovativen Server OS erworben. Debian ist in langer Tradition ebenfalls ein typisches Server-OS.

Kritik gibt es an CentOS, hier scheint es in der jüngsten Vergangenheit häufiger zu Problemen gekommen zu sein. Arch ist ein Vertreter der schnellen Innovation zu Lasten der Stabilität. GenToo und SlackWare als Dinosaurier erwarten maximales Fachwissen der Administratoren.

Wartbarkeit

Die Wartbarkeit der Server-OS gibt es verschiedene Betrachtungswinkel:

  • Release Zyklen
  • Paketmanager
  • Admin Oberfläche
  • proprietäre Strukturen

Die konservativen Release Zyklen von RedHat, SuSe und Debian schaffen viel Vertrauen. Ubuntu hat ebenfalls durch die LTS Edition ein langfristiges Konzept.

Die Paketmanager apt (Debian, Ubuntu) und yum/yast (RedHat, SuSe, CentOS) sind sozusagen der Standard. Die Abhängigkeitsprüfung bei apt ist vorbildlich. Arch bringt mit pacman ein eigenes Konzept mit ebenfalls guter Abhängigkeitsprüfung mit. SlackWare und GenToo erwarten hier viel Fachwissen.

Über das für und wieder einer grafischen Admin-Oberfläche wird gestritten.

Die geringsten proprietären Strukturen haben GenToo und SlackWare.

Performance

Die schnellsten Betriebssysteme sind, wenig erstaunlich, die Kandidaten mit dem maximalen Konfigurationsaufwand. Arch, GenToo und SlackWare liegen hier vorne.

Allerdings wird die Geschwindigkeit in den Kritiken als eher akademische Größe betrachtet. Keiner der Kandidaten ist hier so abgeschlagen, dass von einem Einsatz abgeraten wird.

RedHat wirbt mit seinem Einsatz für große Lösungen. Die Marktführerschaft wäre mit Sicherheit gefährdet, wenn die Performance hier einen Engpass darstellen würde.

Sicherheit

Bezüglich der Sicherheit sind Distributionen mit aktueller Software wie Arch besser ausgerüstet als die auf Stabilität bedachten Langzeit Versionen. Allerdings gibt es für alle betrachteten Distributionen regelmäßige Sicherheits-Updates. Gute Kritiken haben hier die Enterprise Editionen, aber auch Ubuntu und Debian. Schlechter sieht es bei SlackWare und GenToo aus, da hier ein Paketmanangement nur rudimentär vorhanden ist.

Ansonsten gelten für alle Distributionen die gleichen Bedingungen, da bleibt Linux bei allen gleich. Ubuntu hat mit ufw eine schöne Lösung für die Verwaltung der Firewall an Bord, grundsätzlich ist iptables aber bei Allen gleich.

Marktentwicklung

Marktführer im Bereich Server-OS ist unangefochten RedHat Enterprise Linux. SuSe hat in der letzten Zeit an Bedeutung verloren, zu groß war die Verunsicherung durch den Novell - Deal.

Bei den kostenlosen Kandidaten sind CentOS und Debian die meist verwendeten. Debian hat seinen Ruf seit langer Zeit und bleibt wohl auch eine sichere Bank. CentOS hat in jüngster Zeit Verwerfungen und wird nicht mehr als unbedingt positiv eingeschätzt.

Emporkömmling mit großem Zuwachs ist Ubuntu. Hier macht sich bemerkbar, dass einige Hardwarehersteller für ihre Server Ubuntu empfehlen. Auch strahlt die Bedeutung im Desktop Bereich auf den Einsatz bei Servern aus.

Arch ist zu experimentell, der Server Einsatz setzt doch eher eine konservative Umgebung voraus. Die Hype um Arch ist durchaus berechtigt, es ist aber eher die Spielwiese der Nerds.

GenToo und SlackWare sind Spezialisten, die über ein Nischendasein wohl nicht mehr hinauskommen. Die Variante SMS zeigt, wozu die Grundlagen dieser Betriebssysteme bei einem entsprechenden Entwicklungsaufwand fähig sind.

Definitionen

virtuelle Maschinen

Spezielle Aussagen zum Einsatz der Betriebssysteme als virtuelle Server konnten nicht in Erfahrung gebracht werden. Die verschiedenen Lösungen zur Virtualisierung lassen auch keine einheitliche Betrachtung zu. Man müsste hierzu forschen, wenn feststeht, welche Software zur Virtualisierung der Betreiber verwendet.

LAMP-Server

Typische Konfiguration für einen Linux Server

  • Linux
  • Apache
  • Mysql
  • PHP / Perl

Server OS

Das Linux Betriebssystem ist generell für den Einsatz auf Servern geeignet. Einige Linux Distributionen haben aber spezielle Server Versionen.

In der Vergangenheit waren es speziell für den Einsatz auf Servern optimierte Kernel, die diese Versionen von der Desktop Version unterschieden. Heute werden meist generische Kernel verwendet, so dass die Optimierung nicht mehr im Vordergrund steht.

Es ist mehr die Auswahl der Softwarekomponenten, die den Server vom Desktop unterscheidet. Die Server Versionen beinhalten im Allgemeinen keinen Window Manager und somit auch keine grafischen Tools. Dafür werden Server Komponente wie z. B. DHCP, DNS, Postfix standardmäßig angeboten.

projects/linuxserver.txt · Zuletzt geändert: 2014-02-16 17:15 von andreas